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Reiseroute:

19. Juni Stavanger

20. Juni Sandane

21. Juni Åndalsnes

Molde

22. Juni Namsos

23. Juni Bodø

24. Juni Tromsø

25. Juni Honningsvåg

26. Juni Sortland

Svolvær

27. Juni Sandnessjøen

28. Juni Trondheim

29. Juni Ålesund

30. Juni Bergen

01. Juli Stavanger


Gesamtstrecke: 2.429 (nautische) Meilen = 4.500 km



Geboren aus einer Notwendigkeit (wenn der Kunde nicht zum Geschäft kommen kann, kommt das Geschäft zum Kunden…), hat sich die Woodturning Cruise zu einem ganz besonderen Event für Drechsler entwickelt.

An Bord der MS Gann, einem Schulschiff für die christliche Seefahrt geht es von Stavanger aus, entlang der norwegischen Küste bis Honningsvåg (nördlichster Punkt) und wieder zurück.

Ca. 220 Passagiere können während der Fahrt an Kursen und Schulungen rund ums Drechseln kostenlos teilnehmen und während der Stopps in den Häfen die Umgebung erkunden.

In den verschiedenen Häfen besteht für die Bewohner der Städte und des Umlandes die Möglichkeit, an Bord bekannte Drechsler wie Glenn Lukas (Irland), Yann Marot (Frankreich), Ulf Jansson (Schweden), Eli Avisera (Israel), Max Brosi (Irland), Nick Agar (USA), Nathalie Groenweg (Frankreich), Neil & Sue Ellen Turner (Australien) und einigen mehr, zuzusehen.

Neben den Vorführungen war auch das Warenlager von Verktøy AS mit an Bord. Von Werkzeugen, über Oberflächenmitteln bis hin zu Drechselbänken, Bandsägen, Hobelmaschinen und einer Vielzahl von Handwerkzeugen konnte alles sofort mitgenommen werden.


Gedrechselt wurde am Sonnendeck auf kleineren Maschinen, z.B. MIDI PRO, sowie unter Deck.

Eine Besonderheit bei der Aufstellung der Maschinen gibt es an Bord – alles muss seefest verzurrt sein. Des Weiteren war es zeitweilig etwas seltsam zu drechseln. Der Seegang führte dazu, dass mancher Schnittansatz nicht auf Anhieb geklappt hat. Nach ein paar Tagen hat man sich aber auch daran gewöhnt.


Neben Drechseln wurden an Bord auch Kurse für die Herstellung von Messer, Schnitzen, Filzen und Drahtflechten angeboten. Damit ja keine Langeweile aufkommt, wurden Polarkreisnovizen (die erste Überschreitung des Polarkreises) von Neptun (Nick Agar) und seinen Meerjungfrauen begrüßt und getauft. Grillen an Deck, Fischen und natürlich eine spektakuläre Fahrt durch den Trollfjord, die Mitternachtssonne werden unvergesslich bleiben.


Bezeichnend für solche Events, die über mehrere Tage gehen, sind Kooperationen von unterschiedlichen Vorführern. An Bord entstand eine Vielzahl von Werkstücken, die von zwei oder mehreren Personen erstellt wurden. Ich war z.B. an der Erstellung eines Wikingerschiffs beteiligt (ein paar Schilde und das Segel).


Viele der währen der Reise erstellten Werkstücke gingen in die abschließende Auktion am vorletzten Abend. Hierbei wurde ein Betrag von 120.000 NOK (entspricht 10.300 EUR) zugunsten der Norwegischen Krebsforschung erzielt.

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AutorenbildMario Nagel

Neben dem Riechen (olfaktorisch), dem Hören (akustisch), dem Schmecken (gustatorisch) und dem Sehen (visuell), nehmen wir auch über unseren Tastsinn unsere Umgebung wahr.


Die Haptik umfasst alle Eigenschaften, die von einem Körper, einem Gegenstand mit unseren Händen und der gesamten Haut aufgenommen werden können.


Die feinen Nerven in unserer Haut können feinste Unterschiede erkennen. Ist etwas trocken, feucht oder nass; ist etwas kalt, warm oder heiß; ist etwas glatt, rau oder etwas dazwischen?

Wir erkennen feinste Unterschiede in der Oberfläche und können auch sehr schnell entscheiden, ob sich etwas gut oder weniger gut anfühlt.

Gerade bei Gebrauchsgegenständen ist es wichtig, dass er gut „in der Hand liegt“.


Bei der Erstellung von Gebrauchsgegenständen ist mir folgende Reihenfolge wichtig:

1. Die Form muss so gewählt sein, dass der Bediener den Gegenstand intuitiv richtig in die Hand nimmt und ergonomisch möglichst angenehm nutzen kann

2. Natürlich muss der Gegenstand die ihm zugedachte Funktion erfüllen!

3. Den Anforderungen der Handhabung und eventuell auch der Notwendigkeit des Gegenstandes folgend, wähle ich das zu verwendende Holz, bzw. Alternativmaterial aus.


Eine formschöne Salatschale, die allen Gesichtspunkten des goldenen Schnitts folgt, aber Aufgrund der falschen Zuteilung (62/38%) wackelig steht, verfehlt ihren Zweck.


Es fühlt sich – um bei der Salatschale zu bleiben, sehr gut an, wenn die Daumen am oberen Rand über eine weiche Rundung geführt werden und die Fingerspitzen am Boden an einem leichten Karnies anliegen.


Meine Muskatreiben folgen einer halb geschlossenen Handform und auch bei den Gewürzmühlen ist der Hals so gering im Durchmesser, wie es das Innenleben hergibt. Dadurch ergibt sich eine sehr gute Haltekraft bei der Nutzung.


Neben der rein funktionellen Formgebung und dem Nutzungsgefühl spielt auch die Oberfläche des Gegenstandes eine große Rolle.

Viele meiner Kunden möchten einen möglichst natürlichen „Griff“ der Holzgegenstände. Das beinhaltet das ertasten der Holzmaserung. Selbst bei einem feinen Schliff greift sich Holz anders, als ein Kunststoff. Holz greift sich „weicher“ und wärmer, als viele andere Stoffe.

Dieses Ergebnis wird durch die Verwendung von Ölen erreicht. Welches Öl letztendlich das „richtige“ ist, ergibt sich aus der beabsichtigten Nutzung und eventuell auch durch visuelle Einflüsse. Einige Öle feuern das Holz an, die Maserung tritt hierbei deutlicher in Erscheinung, andere Öle tun eben dies nicht. Öle dringen in das Holz ein und bilden eine Oberläche – zumindest die von mir verwendeten Öle. Die vom Öl geschaffene Oberfläche befindet sich innerhalb des Holzes und härtet die oberste Schicht. Eine Karnaubawachspolitur macht das Holz etwas glänzender, glättet eventuelle kleine Ölpusteln, ändert aber nicht die Griffigkeit des Objektes.


Die Gestaltung, bzw. die Wahl des Oberflächenmittels hat hier erheblichen Einfluss auf das Gefühlserlebnis. Eine auf hochglanz polierte Lackoberfläche ist kühl und glatt. Die Maserung des Holzes wurde hier komplett aufgefüllt. Der Lack verändert die Isolationswirkung des Holzes, es wirkt kühler. Ähnlich verhält es sich bei einer Oberfläche mit CA-Klebstoff. Diese wird aufgrund ihrer einfachen Verarbeitung und Strapazierfähigkeit gerne bei Schreibgeräten verwendet, das Griffgefühl unterscheidet sich aber nicht mehr von einem Kunststoffschreibgerät.


Zum Bereich der Haptik gehört natürlich auch die generelle Form. Die derzeitige Formgebung ist im Allgemeinen eher etwas schlichter. Gerade hier zeigt es sich aber, dass besonders sauber gearbeitet werden muss, da man nichts „verstecken“ kann.

Eine Kante soll eine definierte Kante bleiben und darf nicht rund geschliffen werden. Dies wird durch richtige Schnittführung und auch richtiges Schleifen erreicht. Kanten sollten leicht gebrochen werden, damit sie bei Berührung nicht unangenehm erscheinen oder gar schmerzen.

Mit Feinprofilen kann auch ein besonderes Erlebnis erreicht werden. Durch Kanten ergeben sich unter Umständen definierte Stellen, die für die Funktion ausschlaggeben sind, es können Strukturverluste – z.B. durch das Abstechen kaschiert werden und je nach Position wirkt sich Schattenwurf ebenfalls auf die Ästhetik aus.


Auf Märkten und Ausstellungen konnte ich oftmals beobachten, dass Gegenstände in die Hand genommen wurden, der Blick aber ins Leere ging. Hier hat die Haptik komplett die Führung übernommen.


Die visuelle und die haptische Wahrnehmung können sich decken, aber auch konträr wirken. Da das Gehirn auf gewisse Größen-Gewicht-Verhältnisse programmiert ist, kann sich ein massiv wirkender Gegenstand, der aber raffiniert ausgearbeitet wurde, den Begutachter aufgrund geringen Gewichts überraschen.


Anders als bei Serienprodukten oder industrieller Fertigung können wir Drechsler einen Gegenstand speziell an die Wünsche und Gegebenheiten unserer Auftraggeber ausrichten.

Überzeugen Haptik, Funktion und Ästhetik, wird das Objekt gerne verwendet, oder einfach nur so gerne in die Hand genommen, da es sich „gut“ anfühlt.

„Gut“ ist nicht normierbar und somit nicht bestimmten Werten oder Maßen untergeordnet. Was sich gut anfühlt und was nicht, ist individuell und Geschmacks- und Personenbezogen.


Gedrechselte Objekte sprechen vorrangig zwei Sinneswahrnehmungen an – visuell und haptisch. Eventuell kann noch der Geruchssinn angesprochen werden, wie es bei Zirbe, Huon-Pine, Wacholder oder ähnlichen Gehölzen mit ätherischen Ölen der Fall sein kann.

Ist ein Gegenstand „schön“, erweckt also visuell das Interesse, wird die Haptik erkundet. Nur wenn beide Wahrnehmungen positiv überzeugen, bestehen gute Chancen ein Objekt zu verkaufen.

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AutorenbildMario Nagel


Große Dinge werfen ihren Schatten voraus...

In diesem Fall wohl eher Wellen!


Nach einigen Jahren Pause findet im kommenden Jahr wieder die WOODTURNING CRUISE (Drechsel-Kreuzfahrt) der Firma VERKTOY AS in Norwegen statt.


Für die Firma Neureiter darf ich diesmal mit an Bord sein und die Maschinen und Werkzeuge der Marken DRECHSELMEISTER, TEKNATOOL und WOODCUT präsentieren.


Die WOODTURNING CRUISE dauert 11 Tage (19.6. – 1.7.2023) und führt von Stavanger entlang der norwegischen Küste und Fjorde bis hinauf in den hohen Norden und wieder zurück.

Ab sofort ist es möglich, diese fantastische Reise bei der Fa. VERKTOY AS zu buchen. Als Teilnehmer der Kreuzfahrt können unterwegs Kurse bei bekannten Drechslern aus verschiedenen Ländern besucht werden. Unter anderem werden Nick Agar, Eli Avisera, Neil Turner und Glenn Lucas mit an Bord sein. Auch für Begleitpersonen gibt es ein Programm und bei den Zwischenstopps in den verschiedenen Häfen werden Ausflüge angeboten, um das Land und die Leute näher kennenzulernen.


Ich freue mich RIESIG, mit an Bord zu sein.


Weitere Informationen und Buchungen unter: Woodturning Cruise


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